Metodyczne i metodologiczne problemy datowania radiowęglowego pozostałości kremacji z grobów ciałopalnych kultury łużyckiej (na przykładzie materiałów z cmentarzyska w Kietrzu)
Metodyczne i metodologiczne problemy datowania radiowęglowego pozostałości kremacji z grobów ciałopalnych kultury łużyckiej (na przykładzie materiałów z cmentarzyska w Kietrzu)
Metodyczne i metodologiczne problemy datowania radiowęglowego pozostałości kremacji z grobów ciałopalnych kultury łużyckiej (na przykładzie materiałów z cmentarzyska w Kietrzu)
alternative title:
Die methodischen und methodologischen Probleme der Radiokarbondatierung von Kremetionüberreste aus den Brandgräbern der Lausitzer Kultur (auf Beispiel der Materialien aus Gräberfeld in Kietrz)
author:
Chochorowski Jan
editor:
Chochorowski Jan
book title:
Studia nad epoką brązu i wczesną epoką żelaza w Europie : księga poświęcona prof. Markowi Gedlowi na pięćdziesiąciolecie pracy w Uniwersytecie Jagiellońskim
Um die Radiokarbondatierungen der Kremationsreste aus den Brandgräbern auf ihre Glaubwürdigkeit zu überprüfen, wurden 24 Proben aus den Gräbern der Nekropole von Kietrz ausgesondert. Genutzt wurde dabei der allgemein bekannte Umstand, dass die horizontale Stratigraphie auf diesem
Gräberfeld ziemlich überschaubar ist. Sie bedingt nämlich die zeitlichen Unterschiede in der Nutzung der zunehmend für die Belegung beanspruchten Gräberfeldbereiche. Bei den geschilderten
Maßnahmen ging es jedoch nicht allein darum, die bislang geltende Datierung der planigraphisch
(und stilistisch) ausgesonderten Belegungsphasen der Nekropole zu bestätigen oder anzuzweifeln.
Es handelte sich vielmehr um einen Test, bei dem es galt, den Glaubwürdigkeitsgrad der chronologischen Bestimmungen bei verschiedenen unterschiedlichen Materialarten wie Holzkohle, in
„Knochenkohle„ enthaltene organische Kohle und von der Mineralisierung der Knochen stammende „Massenkohle”, in deren datierenden Fraktion „Karbonatkohle” enthalten ist, zu bestimmen.
Für die Sequenz der Frühlausitzer Fundkomplexe zeigen die für die Gräber vom "Kietrz-Typ"
ermittelten Zeitansätze die größte Spannweite (von 1509±99 BC bis 917±86 BC). Selbst wenn man die Glaubwürdigkeit der jüngsten dieser Daten als "von Massenkohle gewonnen" in Frage
stellen möchte, so dürfte die Möglichkeit, dass diese Erscheinung sogar bis zum 10. Jh. BC überdauert haben könnte, nicht ausgeschlossen ist. Auffallend ist jedoch die feste Verankerung dieser
Bestattungsform in dem Zeitraum vom 15.-13.(12.) Jh. BC. Für die Inventare aus den Brandgräbern, die den klassischen „Buckelstil” vertreten, wurden die Bestimmungen in den Bereichen
1156±132 BC - 688±145 BC erzielt. Das letztere Datum (aus „Massenkohle” gewonnen) müsste
jedoch wegfallen, da es von den sonstigen für die Fundkomplexe dieser Gruppe gemessenen Werten allzu sehr abweicht. Die Erscheinung des „Buckelstils” wäre demnach zwischen dem 12. und
10. Jh. BC zeitlich einzuschlie
Chronologische Mittelstellung in der Konvention der Radiokarbondatierung (1106±107 BC)
nimmt das Brandgrab 1730 (aus der „Vor-Buckelphase”) ein, das archäologisch mit den Anfängen der Herausbildung des Lausitzer Zyklus, d.h. mit der Periode BZ C (Kietrz IIa) verbunden
ist. Seine jüngere Zeitstellung (12.-11.? Jh. BC) scheint jedoch durch den Fund einer Vase mit
horizontalen Leisten (charakteristisch für den "Vor-Buckel-Horizont") im Inventar des Grabes
1719 bestätigt zu werden, dessen Bestandteile gelegentlich ins 10. Jh. BC weisende Zeitansätze
zulassen.
Eine Übergangsphase (Kietrz III = BZ IV) zwischen den Frühlaussitzer Fundkomplexen und
solchen der ausgehenden Bronzezeit (BZ V) ist durch Gräber mit den Zeitansätzen zwischen
947±105 BC und 856±68 BC vertreten. Die gewonnenen Daten legen für diese stilistische Gruppe
einen eher kurzen "geschlossenen" Zeithorizont nahe, der vom 10. bis zum 8. Jh. BC anzusetzen
wäre und dessen Schwerpunkt in der ersten Hälfte des 9. Jh. BC liegen würde.
Für die archäologisch in BZ V (Kietrz IV) datierten Fundkomplexe, deren Keramikbestand
mit „Pseudobuckel-Verzierung”, gestrichelten Dreiecken (Wolfszahnmuster) u.a.m. stilistisch
ziemlich deutlich ausgeprägt ist, wurden von 965±100 BC bis 688±145 BC reichende Radiokarbondaten gewonnen. So beträchtlich die Zerstreuung dieser Werte auch erscheinen mag, so es gilt
jedoch hervorzuheben, dass ihr Zusammenlaufen mit der rahmenhaften Datierung der archäologischen Periode, mit der sie verbunden sind (BZ V), deutlich sichtbar ist. Selbst wenn man die
Glaubwürdigkeit des jüngsten Datums (als aus "Massenkohle" gewonnen) erneut in Frage stellen
möchte, so haben wir es hier mit einem ziemlich breiten zwischen dem 10. und 8. Jh. BC eingeschlossenen Zeitrahmen zu tun.