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Grzebienie i zawieszki grzebieniowate z epoki brązu i wczesnej epoki żelaza i ich związek ze strojem
wariant tytułu:
Die bronze- und früheisenzeitlichen Kämme und kammartigen Anhänger als Trachtzubehör
autor:
Dzięgielewski Karol
redaktor:
Chochorowski Jan
tytuł publikacji zbiorowej:
Studia nad epoką brązu i wczesną epoką żelaza w Europie : księga poświęcona prof. Markowi Gedlowi na pięćdziesiąciolecie pracy w Uniwersytecie Jagiellońskim
Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Darstellung eines möglichst voll umfassenden Fundmaterials (Kämme und kammartige Anhänger) aus dem Verbreitungsbereich des sog. lausitzisch-pommerschen Kulturkreises. Außer den Neufunden von einzigartigen Gegenständen dieser
Fundkategorie wurde in die vorliegenden Betrachtungen auch eine ganze Gruppe von Kammvorstellungen an der Grabkeramik der pommerschen Kultur (insbesondere auf den Gesichtsurnen)
mit einbezogen. Der Bestand der erhaltenen Kämme aus dem umrissenen Zeitraum und Gebiet
umfasst derzeit 13 Exemplare (aus Bronze, Holz und Knochen) sowie 30 dieser Gegenstände an
der Keramik.
Das verfügbare Fundmaterial wurde vor dem umfangreichen europäischen Hintergrund analysiert, wobei u.a. Angaben zur Funktionalität der Kämme gewonnen werden konnten. Ausschlaggebend für die Brauchbarkeit eines Kammes waren lange, gleich zugeschnittene und
ziemlich dicht verteilte Zähne, die am besten durch zwei verdickte Zähne fl ankiert wurden. Von
Bedeutung waren auch die entsprechenden Proportionen des Gegenstandes (größere Breite),
damit dieser als Toilettegerät erfolgreich benutzt werden konnte. Die überwiegende Mehrheit
der Exemplare aus der ganzen europäischen Bronzezeit wurden diesen Anforderungen nicht
gerecht (für das polnische Gebiet bildet dabei nur ein kleiner Holzkamm aus dem Mooropferfund von Drwęck eine Ausnahme, für die anderen Gebiete seien diesbezüglich die meisten
nordischen, einige wenige iberische und skythische Kämme genannt). Die meisten Gebrauchskämme werden wohl aus organischem Material erzeugt worden sein und haben somit nicht bis
in unsere Zeit überdauert.
Die interessanteste Frage ist der unbestrittene über die gesamte Bronze- und Hallstattzeit bis
hin zu der Latènezeit bestehende Zusammenhang der Kämme mit der Tracht. Diese Annahme
erwächst aus der Beobachtung, dass alle Exemplare von bronzezeitlichen Kämmen aus dem europäischen Raum (bis auf zwei nicht gesicherte Stücke) entweder Aufhängeelemente (Ringe,
Durchbohrungen, bogenförmige Ösen) oder ein durchbrochenes Halteelement aufweisen. Die
nordischen Bestattungen in Baumstämmen aus der Bronzezeitperiode II-III haben einen überzeugenden Nachweis dafür erbracht, dass der durchbrochen gearbeitete Griff zu der Befestigung
des Griffes diente. Es handelt sich hierbei vornehmlich um die Frauentracht (Skrydstrup, Egtved).
Den Zusammenhang mit der Frauentracht bestätigen auch die Moorfunde (Drwęck), eingeritzte
Darstellungen auf mittelbronzezeitlichen pannonischen Figuren, beotischen Statuetten oder pommerschen Urnen. Schließlich deuten auch die vereinzelten anthropologischen Analysen von Gräbern mit Kammbeigabe der pommerschen Kultur darauf hin, dass darin Frauen beigesetzt waren
(Gulin Młyn, Stodzew). Die eingeritzten Darstellungen an pommerschen Urnen erlauben eine
Herausstellung von drei grundlegenden Tragweisen eines Anhängers oder eines Kammes: 1) auf
dem Gürtel (an dessen Ende oder auf getrennter Schnur) befestigter bzw. aufgehängter Kamm
(vgl. Taf. III:8); 2) am Halsring oder auf dem Kragen befestigter Kamm oder Anhänger (Taf. II:3, Taf. II:8); 3) als getrennter Anhänger (an einer Schnur oder einem Riemen) getragener Kamm
(Taf. II:6, Taf. III:12).
Durch die Kraft, die in den Glaubensvorstellungen der Urgemeinschaften den Haaren zugeschrieben wurde, gewannen auch den ihrer Pfl ege dienenden Toilettegeräten (Kämme, Rasiermesser, Pinzetten, in späterer Zeit auch Scheren) eine besondere Bedeutung. Dieses wird wohl
auch der Grund für die besondere Betrachtung der Kämme gewesen sein, die anscheinend an
exponierter Stelle getragen wurden und vor dem „bösen Blick” schützen sollten.
Mit dem Anbeginn der römischen Vorherrschaft im europäischen Raum wurde die „Mode
für die Kämme” nahezu ganz aufgegeben. In der römischen Kaiserzeit weisen diese Gegenstände
einen breiten Griff ohne Öffnungen zum Aufhängen auf, könnten also nicht mehr den Bestandteil
einer Festtracht gebildet haben, wie dies in den vorher gegangenen Jahrhunderten der Fall war.